Was die Presse zu Lunar sagt...
Wildwechsel - 10/1995
LUNAR stammen aus der Provinz zwischen Kassel und Warburg. Anfang letzten Jahres stellten sie mit dem Song »Goose Flesh« das Highlight auf dem »What Is Wrong With Modern Youth?« Sampler des Kassler Labels Horny Hell Records. »Goose Flesh«, das war eine trippige Jamsession durch Sonic Youth Gefilde. Den damals eingeschlagenen Weg setzen LUNAR auf ihrem selbstbetitelten Debüt fort. Sonic Youth tauchen allenthalben auf, allerdings auch fette Riffs, die das Ganze eher zu Sonic Youth-Core mutieren lassen. Diese ständige Nähe zu den New Yorkern ist wohl das einzige Manko, das man der Band anhängen kann, denn irgendwie hat LUNAR was. Da kommen einige Songs daher, die von thigthen Riffs und dronigen Gitarren, von verlorenen bis wütenden Vocals und groovenden Drums leben, die in sich stimmig sind und Appetit auf mehr machen. Die Songs stellen eine gelungene Mischung aus Noise und (Hard-) Core dar, trotz der teilweise heftigen Breaks und zornigen Gitarren überwiegt die bittersüße Melancholie des Noise. Auch soundmäßig ist das stimmig, Lo-Fi mit Punch! »Goose Flesh« ist wieder dabei, leider nicht ganz so abgespaced wie beim letzten Mal, dafür sind »Mescalin Dream« und »I Hate Hate« umso geiler. Gute Songs sind das Potential von LUNAR