What the press has to say about Hirnnektar...
Rock Hard - 08/1994
Betrachtet man die Entwicklung der norddeutschen Combo Incubator genauer, dann war eigentlich abzusehen, daß sie sich irgendwann vom Death Metal lösen und in abgedrehtere Gefilde übersiedeln würde. Genau diesen Schritt hat die Band auf ihrem dritten Album "Hirnnektar" getätigt. War auf den beiden Vorgängerscheiben in erster Linie das textliche Konzept mächtig abgespaced, so ist es jetzt das komplette Konzept: Musik, Texte und Cover. Von den Death Metal-Wurzeln ist praktisch nichts mehr zu hören. Stattdessen erinnert die Mucke heutzutage fatal an Voivod zu "Rrröööaaarrr"- oder "Killing Technology"-Zeiten. Die Songs sind also immer noch mächtig heavy und streckenweise ziemlich speedy, das Ganze wurde jedoch mit zahlreichen schrägen Gitarrenläufen und merkwürdigen Rhythmus-Folgen angereichert. Auch der Gesang hat sich dementsprechend verändert: Anstelle der DM-Growls gibt's jetzt extrem heiseres und teilweise wahnsinniges ('Cookieman') Geschrei zu hören. Höhepunkte sind aber sicherlich das geniale 'SKS Syndrome', das ultra-abgedrehte 'So Sad In The Mind Of Us All' (bei dem sogar einige HipHop-Rhythmen und 'ne Slide-Gitarre auftauchen) und die ebenfalls schräge Pink Floyd-Coverversion 'Set The Controls For The Heart Of The Sun'. Alles in allem ist "Hirnnektar" eine schwer verdauliche Scheibe geworden, die aber - wenn man erst mal den Zugang zu ihr gefunden hat - etliche Reize zu bieten hat. Nur für starke Nerven! 8/10